Kommentar

Dr. Witigo Stengel-Rutkowski
(Wiesbaden)

Die Entwicklung im Kurwesen ist allerdings bedauerlich, hat aber schon vor vielen Jahren angefangen. So wurden schon in den 70er Jahren die deutschen Regeln zur Qualifikation von Mineralwässern (Grenzwerte für Kohlensäure und div. Salze) durch EWG- Beschlüsse verwässert, weil in den entscheidenden Ausschüssen in Brüssel die Franzosen das Sagen hatten. Die waren vor allem interessiert, den Markt für ihre "Contrex"- Wässer, die praktisch keine Mineralisation enthalten (die Franzosen verdünnen damit ihren Wein), zu öffnen. So wurde auch in Deutschland der Markt für praktisch nicht mineralisierte Wässer als "Mineralwässer" geöffnet. Der Erfolg war, dass heute mit Betrieben, wie Selters, Neuselters u. a. Wasser in Flaschen abgefüllt wird, das schon in benachbarten Dörfern als Trinkwasser durch die Leitungen fließt und dort für rd. 4 Euro / Kubikmeter ( = 1000 l) zu haben ist. Im Mineralwasserabfüllbetrieb kostet die 0,7 l- Flasche rd. 40 Cent, im Lebensmittelhandel plus/minus 1 Euro. Es wird also mit praktisch nichts enthaltendem Grundwasser ein riesiges Geschäft gemacht. Früher geschützte Salzgehalte wurden mit gezielter Werbung als "gesundheitsschädlich" (Problem des Natrium- Gehaltes) diffamiert, wobei es durchaus einer Differenzierung bedurft hätte. Dort, wo man viel schwitzt, muss man schließlich auch Salze zuführen. Und wenn man das Kochsalz als schädlich und den Blutdruck steigernd ansieht, sollte man eher das Anion, das Chlorid, verfolgen, nicht aber das Kathion, das Natrium, das eher ubiquitär vorkommt (z.B. als Natrium- Hydrogenkarbonat).

Aus der Geringschätzung der verschiedenen Mineralwässer mit echtem Mineralgehalt dürfte auch die Geringschätzung der Heilbäder und ihrer Einrichtungen verbunden sein. Die meisten Heilbäder kommen heute nur noch mit einem breiten Angebot von Wellness über die Runde. Der eigentliche Grund für die Existenz der Bäder, das spezifische mehr oder weniger gesunde Wasser, spielt heute nicht mehr die tragende Rolle.Der Boom an nicht mineralisiertem Grundwasser für die Mineralwasserindustrie führt zur Ausbeutung der oft nur noch in geringer Menge vorhandenen Grundwasservorkommen durch die Industrie. Sie lässt sich entsprechende Wasserrechte zuschreiben, während für die Gemeinden immer weniger zu erschließen übrig bleibt. Hier versagt der Staat vollständig.

 

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