Besonderheiten einer Kompaktkur

Die Kompaktkur ist eine Sonderform der ambulanten Badekur und wird von allen Krankenkassen als zuschussfähige Leistung anerkannt.

Sie dauert 3 Wochen und muss zusammen mit Haus- oder Facharzt beim Leistungsträger beantragt werden.

Die Kompaktkur wurde zu Beginn der 90er Jahre konzipiert, um ein hochwertiges Behandlungsangebot im ambulanten Bereich zu etablieren. Damit wollten die Kurorte eine neue Klientel ansprechen, die weg vom Motto „morgens Fango – abends Tango“ ein therapeutisches Intensivprogramm wahrnehmen möchte, ohne dabei gleich eine Klinik besuchen zu müssen.

Die Kompaktkur dient der Behandlung von Patienten mit einem ähnlichen Krankheitsbild, wie z.B. Osteoporose, Migräne, Disstreß oder Arthrose und wird im Gruppenrahmen von nur 10 bis 15 Teilnehmern zu jeweils festgelegten Terminen durchgeführt.

Es gibt in Deutschland etwa 70 anerkannte Kurorte, die Kompaktkuren zu ungefähr 40 verschiedenen Indikationen anbieten.

Das besondere an der Kompaktkur ist ihre Intensität im therapeutischen Bereich. Hierin ist sie mit bis zu 5 Behandlungs-, Gesprächs-, Bewegungs- und Beratungsterminen pro Tag durchaus einer stationären Rehamaßnahme ebenbürtig.

In regelmäßig stattfindenden Qualitätszirkeln tauschen sich die Therapeuten aus und verbessern und korrigieren ihr Kompaktkurkonzept.

Die Behandlung erfolgt dabei durch Spezialisten aus den verschiedenen Gesundheitsbereichen: Ärzte mit ihren Praxisteams, Psychologen, Physiotherapeuten, Ernährungsberater, Entspannungstherapeuten, Gruppenleiter, organisierende und begleitende Kurverwaltungen und sicher nicht zuletzt die Beherbergungsbetriebe, deren Mitarbeiter sich gerade in der behandlungsfreien Zeit, nach Feierabend und am Wochenende, um das Wohlergehen Ihrer Gäste kümmern.
Die Wahl der Unterkunft steht den Kompaktkurteilnehmern frei und garantiert somit bei Bedarf in jedem Fall auch den Bezug eines Einzelzimmers, was z.B. gerade für die Erholung von geräusch- und geruchsempfindlichen Migränepatienten enorm wichtig sein kann.

Obwohl Kompaktkuren für sehr verbreitete Krankheitsbilder entwickelt wurden und dabei intensiv, effektiv und – da ambulant – für die Krankenkassen so kostengünstig sind, haben die meisten Kurorte beträchtliche Mühen, ihre angebotenen Kuren mit einer ausreichend großen Anzahl von Teilnehmern zu belegen.

Dafür verantwortlich dürften vor allem folgende Faktoren sein:

  • Der unzureichende Bekanntheitsgrad dieser Behandlungsangebote bei Patienten sowie den Mitarbeitern der Krankenkassen
  • Der große Verwaltungsaufwand, der von Patient und Arzt bei der Kurantragsstellung bewältigt werden muss, denn der ärztliche Fragebogen zum Antrag erstreckt sich auf 4 Seiten und darf nur von Ärzten mit Qualifikationsnachweis ausgefüllt werden.
  •  Der im Vergleich zur stationären Kur geringere Kassenzuschuß zur Unterkunft
  • Von den meisten Kompaktkurteilnehmern wird erwartet, dass sie für die 3 Kurwochen ihren Urlaub opfern, während bei einer Klinikbehandlung eine Lohnentgeldfortzahlung gewährt wird. Und dies, obwohl die Behandlungsdichte in der Kompaktkur meist über der einer stationären Maßnahme liegt!

Sollte sich an diesen Vorgaben in absehbarer Zeit nichts ändern, droht unserem Gesundheitssystem leider ein weiterer Verlust an hochqualifizierter Behandlungskompetenz, den eine auch noch so bemühte Wellnessbranche mit Sicherheit nicht auszugleichen vermag!

Interessante Links:
Deutscher Heilbäderverband e.V. www.deutscher-heilbaederverband.de

Kompetenz

Kompaktkur

Verband Deutscher Badeärzte
www.badeaerzteverband.de

Kompaktkur

Migränekur Bad Endbach
www.migraenekur.de

Ärztegenossenschaft Prävention in Marburg und Umgebung www.prima-eg.de

Ärztegenossenschaft Marburg
www.prima-eg.de

Fragen Sie uns

Dr. med. Andreas Pfaff
Berliner Str. 12
35080 Bad-Endbach
 
Telefon: 0 27 76 - 70 61
Telefax: 0 27 76 - 70 63

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